2016.08.06
Vor einigen Jahren waren wir in Altenahr und hatten mächtig Spaß beim dortigen Country-Weekend, welches während dem Burgenfest stattfand. "Damals" waren entlang der Ahr römische Zeltlager, Gladiatoren und dergleichen angesiedelt. Das war ein schönes Bild, wenn Stetson und Römerhelm bzw. Boots und Sandalen aufeinandertrafen. In diesem Jahr sollte es wieder einmal soweit sein und durch Neugier geweckt fanden wir auch Mitstreiter. Das Wochenende war toll, aber die Römer und Gladiatoren waren verschwunden. Sehr schade, es ist doch ein Burgenfest ! Auf Nachfrage bei den Einheimischen erfuhren wir, daß diese Personengruppen nur kommen würden, wenn sie dafür bezahlt werden, während Stände für ihre Anwesenheit ja einen Obulus entrichten. Sollten wir auch einführen, daß wir nur noch gegen Antrittsgeld die Tanzfläche betreten - haltet ihr das durch?
Bereits am Freitag war unsere Anreise, denn wir wollten an diesem Abend in die Welt der Römer abtauchen, um sich am Samstag ganz dem Country zu widmen. Wie oben schön erwähnt, wurde das mit dem Römer "kloppen" ... ach, das war ja Obelix .... nix. So erstürmten wir die Burg auch ohne Gegenwehr. Seht nur.
Nach einem schönen Abendessen und einem kleinen Umtrunk im Wild Horses Saloon wurde die Nachtruhe eingeleitet.
Am nächsten Morgen, frisch gestärkt und voller Tatendrang wurde sich vorsichtig an die Möglichkeiten des Tagesprogrammes herangetastet. Nachdem man kurz in die eine Richtung ging, um dann in die andere Richtung zu wechseln, merkte man schon, daß in einigen Köpfen das Teufelsloch herumschwirrte. Die Gegend um Altenahr ist bekannt für seine Weinberge, Rad- und Wanderwege. Hätten wir nach dem Frühstück mit dem Wein angefangen, dann wäre für manche, auch für mich, am Mittag bereits Abend. Die Gegend ist schön, doch Fahrräder hatten wir nicht, so blieb nur das Wandern. Das Teufelsloch ist ein markanter Punkt auf einer der vielen Wanderrouten. So wurden im Laufe des Spazierganges immer wieder Stimmen laut, die sagten: "Laßt uns doch das Teufelsloch erstürmen!" Viel lauter waren aber die Stimmen, die nach Ausreden suchten nicht hinauf in die Höhe zu müssen. So kam es, daß wir nach einem flachen Rundweg suchten und fanden. Nach eingen hundert Metern war dieser Traum aber ausgeträumt, denn wenige Wochen vorher war aufgrund von Unwettern die Ahr übergetreten und dieser Rundweg war aus Sicherheitsgründen gesperrt. Jetzt wurden die Stimmen, die nicht das Teufelsloch erklimmen wollten immer lauter, daß sie das nicht tun wollen. ??? Aaah, jetzt war es klar, das war deren Hilfeschrei, daß sie es doch wollten. Mein Gott, sagt es doch einfach und schreitet voran. Nachdem sich flache und steile Aufstiege abwechselten legten wir auch immer wieder kleine Pausen ein, die wir gewinnbringend ausnutzten. Gewinnbringend hieß, die Zwischenstationen dazu zu nutzen immer 8 counts eines Tanzes einzustudieren, der am Abend von der Band live gespielt würde - es war demnach ein "Workshop-Rundweg".
Heil angekommen, keiner hatte sich durch das Loch gestürzt, machten wir noch eine kleine Runde durch den Ort, auch um, selbstverständlich hochverdient bei der hiesigen Eisbude eine Belohnung einzufordern; dabei waren wir die Nehmenden und Gebenden in einer Person. Zeit war ja noch genügend übrig, besaufen wollten wir uns noch immer nicht und ein zweiter Gipfelsturm war bei den meisten am heutigen Tag nicht mehr angesagt. Doch, ein Minigolfplatz sollte in diesem Ort vorhanden sein und Gutscheine dafür gab es sogar im Hotel. Eine kleine Runde wäre doch noch ein schöne Idee und wahrscheinlich auch entspannend. So machten wir uns auf, die Flachetappe zum Minigolfplatz zu meistern. Wir fanden den Platz, doch alles war verrammelt und auch kein Hinweis auf Öffnungszeiten war zu finden. So blieb uns nur, den angefangenen Weg fortzusetzen, um dann in eine der Kneipen die trockene Kehle zu befeuchten. Dann wurde es auch alsbald Zeit, daß man sich frisch und hübsch machte, denn Live-Music stand als nächster Punkt auf der Tagesordnung. Wie im Leben brauchte der eine weniger, die andere etwas mehr Zeit, um sich "noch" hübscher zu machen, doch am Ende trafen sich alle im Biergarten des Saloons. Wir hatten auch einen schönen überdachten und somit schattigen Platz. Das war angenehm, denn die Sonne stand hoch und strahlte. Außerdem konnten wir so schneller entscheiden, ob wir auf die kleinere, aber überdachte oder lieber auf die größere, freie Tanzfläche stürmen müssen; nach dem Motto: "Wer tanzt Wo Was"
Der Nachmittag wurde mit einem Live-Act von Jodie gestartet. Jodie, ihr erinnert Euch daran, sie war auch schon im Raabennest zu Gast, hat hier ja so etwas wie ein Heimspiel - sie ist auch mehrfach im Jahr auf dieser Bühne.
Am Abend war dann eine größere Band aus den Niederlanden am Start. TCW - The Country Wings, bestehend aus 4 Jungs und einer Sängerin. Auch diese Band war gut und hat mit einem bunten Programm, darunter einige Titel, die wir nicht alltäglich zu hören bekommen, einen schönen abwechslungsreichen Abend gestaltet. Einige der Titel haben so toll auf die Stimme gepaßt, daß man geneigt war, viel höheres zu erwarten; aber auch dort wird nur mit Wasser gekocht. Etwas Abwechslung, immer wieder mal was anderes, was neues zu hören und sehen, Ideen mitzubringen und nette Leute kennenzulernen, das macht es aus, um hier und da in die Ferne zu ziehen.
Beim Burgenfest ist es auch üblich ein Feuerwerk zu zünden. Da ist es auch Zeit, daß die Band eine Pause einlegt, doch der DJ, in diesem Fall Sam, hört da nicht auf und legt für die letzte Handvoll Personen weitere Songs auf. Nachdem in wenigen Minuten die Tausender in die Luft geschleudert wurden, kehrte die Band zurück und nutzte die verbleibende Zeit bis zur Sperrstunde - die ist hier richtig streng - um noch ein paar nette Songs zu spielen.
Nach diesem sehr abwechslungsreichen und voller Tatendrang steckenden Tag war die Freude auf ein kuscheliges Bett sehr groß. Nach einer kurzen Nachtruhe traf man sich erneut am Frühstückstisch, um einige gleich zu verabschieden. Auch der Sonntag war ausgerufen und mit weiterer Live-Music bestückt, doch zog es einige bereits am frühen Morgen wieder in die Heimat zurück. Der Rest teilte sich auf und machte entweder einen Faulen im Biergarten oder ein kleines Match auf dem Minigolfplatz ... ja, ja er war jetzt offen. Kurz bevor der Nachmittagsact beginnen sollte, teilte sich der verbliebene Rest ein weiteres Mal. Während die nächsten die Heimreise in Angriff nahmen, war die Nachhut noch auf der Tanzfläche vertreten, um bei den Klängen von Mister P, einem Solisten aus Belgien, der öfters im Wild Horses Saloon aufspielt, das Tanzbein zu schwingen.