Billy Yates 2015
05.02.2015 - What a show, what a guy !
Zuerst braucht man ja eine schöne Headline, um auf einen kleinen Bericht aufmerksam zu machen. Die meiner Ansicht nach passende Headline, die diesen Abend widerspiegeln sollte, wäre " What a show, what a guy".
Gleich vorab, alles drumherum war Spitze, doch unser Mainact war Billy Yates und deshalb ist die Headline seine. Es war wieder ein beeindruckendes Erlebnis im Four Corners, aber fangen wir vorne an.
Einige Wochen zuvor erfuhr ich, daß Billy Yates einen kurzen Abstecher nach Europa plane und wollte alsbald wissen, wo ich ihn denn endlich sehen könnte - in den vergangenen Jahren haben die Termine nie mit meinen zusammengepaßt.
Alles was ich finden konnte, war der Little Nashivlle Saloon in Liesberg, CH bzw das Theatre du Vesinet in der Nähe von Paris, FR. Das waren Locations, die ich mir Anfang Februar nicht unbedingt wünschte. Wer weiß denn, wie das Wetter sein würde, gäbe es einen Wintereinbruch und dann 600-700 km on the road, dazu noch in die Berge. Im Sommer sicherlich eine schöne Tour, die man unbegrenzt ausbauen könnte. Der Wunsch und die Zweifel kämpften in mir und ließen mich zögern.
Dann nach Tagen des Ringens sollte das Ziel die Schweiz sein, ein letzter, hilfesuchender Blick in Richtung Four Corners ließ mein Herz vor Freude pochen; Marianne & Bill haben es doch noch wahrgemacht und würden Billy Yates im Four Corners präsentieren.
Jetzt gab es kein überlegen mehr und es wurden sofort 2 Karten gebucht. Mit den Buchungs-Nrn. 16 & 17 gehörten wir mit zu den Ersten. Jetzt noch ein Hotelzimmer und alles wird gut. Gedanken an schlechtes Wetter, die machte ich mir hierbei nicht mehr.
Damit sich die Fahrt auch lohnte, hatte ich für das darauffolgende Wochenende weitere mögliche Events für die Abendgestaltung herausgesucht.
Dann war es soweit und es konnte losgehen. Das Wetter schien uns freundlich gesonnen, d.h. zwar schweinekalt, aber kein Schnee oder Unwetter, doch kam noch am Abend vor der Fahrt eine Mail von der Band, die wir Samstags besuchen wollten; sie müsse ihren Auftritt krankheitsbedingt ausfallen lassen und auch bei unserer kleinen Gruppe schlich sich eine tropfende Nase und kratzender Hals ein ..... jedoch nicht bei mir.
Wir entschieden uns es zu wagen und fuhren los. Schön gemütlich, von Schnee weit und breit keine Spur kamen wir am frühen Nachmittag an und konnten im Hotel einchecken. Etwas Ruhe und ein wenig frischmachen, dann war es Zeit für das Four Corners, schließlich wollten wir uns vorher im Restaurant stärken. Beim Essen hatten wir auch eine kleine Tischrunde mit Silvia und Joachim von den Heel Switches aus Oberstaufen. Ein Gedankenaustausch zu Bands, Gruppen und Tänzen fand natürlich statt.
1 Stunde später war die Zeit gekommen und die Pforte der Dancehall wurde geöffnet und wir konnten unsere Plätze einnehmen. Diesmal fanden wir unsere Sitzplätze an einem runden Tisch, schräg zur Bühne hin.
Zwei weitere nette Gäste machten unseren Tisch dann
zur runden Sache.
Yps (Ulrike) und Jürgen aus Saalfelden in Österreich. Unsere Tischrunde hier hat auch sehr gut gepaßt und wir hatten viele interessante Themen, um die Zeit bis zum Konzertbeginn zu überbrücken.
Wie immer kommt ja erst die sogenannte Vorband, die die Meute ja ein bisserl auf Temperatur bringen soll und an allen bisherigen Veranstaltungen wurden wir nicht enttäuscht. Auch dieser Abend reihte sich dabei erfolgreich ein.
Wilma und die vier Jungs Marcel, Johan, Peter, Javier von der holländischen Band Savannah verstehen ihr Handwerk und hatten richtig gute Stimmung verbreitet.
In Holland hat die Band schon mehrere Awards gewonnen und standen bereits mit einigen namhaften Countrygrößen auf der Bühne. Wer Näheres hierzu erfahren möchte, der schaut sich einfach mal auf der < Homepage von Savannah > um. Mit Billy Yates touren sie ebenfalls schon viele Jahre gemeinsam auf seinen Europaausflügen; wenn ich mich recht erinnere seit 2003. Ich glaube, das sagt auch etwas über sie aus.
Wie wir im Laufe des Abends erfuhren und ich hoffe, ich gebe es richtig wieder, fanden sie ihre Anfänge in 1986 und spielten zuerst nur Instrumental Titel, da keine Sänger in der Band waren. Dies erfuhren wir bei der Präsentation der "Razmataz Polka", ein echtes 'Gute Laune Instrumental'.
Eröffnet wurde ihr Programm mit Songs aus der Feder von Billy Yates. Die Songs wurden von ihm im Laufe der Jahre für die Band geschrieben. So starten sie mit flotten Songs von Billy Yates wie "My Reputation" und "Honky Tonk Baby" und wir, die Gäste, konnten gar nicht anders, als begeistert zu sein.
Anschließend standen wechselnde Rhythmen "One Kiss" von Billy Yates, "K-I-S-S-I-N-G" von Savannah oder auch "Singing Me Back Home" ein toller Song von Merle Haggard auf der Setliste.
Sehr schön waren auch "Why You Been Gone So Long" ursprünglich von David Allan Coe und "Beer Joint Fever" - Allen Frizzell, bevor Marcel (der Sänger der Band) die Runde fragte, ob sie denn auch Country Music mögen - na, die Antwort war ja klar ... und laut. Die musikalische Antwort der Band war auch einer meiner persönlichen Favouriten des Abends und stammte ebenfalls aus der Feder von Billy Yates; es lohnt sich durchaus "I Like My Music Country" anzuhören.
Zwischen der bereits erwähnten Razmataz Polka wurde zwischendurch von Wilma, dem weiblichen Part von Savannah, der Titel "It's So Easy" zum besten gegeben, bevor die Band mit "Workin' Man Blues" den Abend als Vorband beschloß. Die geforderte Zugabe wurde nicht erfüllt, denn sie kamen ja wenige Minuten später als Begleitband von Billy Yates zurück auf die Bühne.
Es ist ja gerade Pause und manch einer war ja schon mal mit uns oder auch selbst dort und kennt die Location nur mit einer Menge an Sitzplätzen gerade auch auf der Tanzfläche - ist ja eher ein Konzert. Diesmal war ein Teil der Tanzfläche frei und wurde während des Auftrittes rege zum tanzen genutzt und ja auch wir waren auch mal mit dabei (soweit es meine erkrankte Begleitung zuließ).
In der Umbau-Pause habe ich noch versucht von Javier, dem Bassisten der Band, eine Setliste zu bekommen. Es war aber keine übrig, sie waren tatsächlich abgezählt.
Ich konnte dann zumindest noch ein Foto machen um später das eine oder andere einfacher nachzuschlagen, außerdem konnte ich die Gelegenheit nutzen und mit entsprechenden Notizen mich auf die eine oder andere Videosession vorzubereiten; das kam mir entgegen. Still und heimlich hat man mich, wie man sieht, dabei erwischt.
Soll ich Euch, bevor die Pause rum ist noch etwas zu Billy Yates erzählen? Mit Jahrgang 1963 darf ich ja junger Bursche zu ihm sagen. Er kommt aus Nashville, hat viele eigene Hits und schrieb für namhafte Künstler wie George Strait, Kenny Chesney, Chris Young, Sara Evans und und und zahlreiche Songs. Unter anderem hat George Jones mit dem Titel "Choices" einen Grammy gewonnen. Und, wenn das jetzt neugierig gemacht hat, ist das nun die Chance für Euch, Billy Yates kommt gerne nach Europa; er wurde gar 2007 zum Male Vocalist of the Year bei der ECMA (European Country Music Association) gewählt. Lust auf mehr, dann schaut bitte auf < Billy's Homepage > nach, denn unsere Pause ist jetzt hier vorbei.
Nach 15-20 Minuten wurden wir alle etwas unruhig, denn Bill aus dem Four Corners betrat die Bühne und wenn er erscheint, dann wird der Mainact des Abends entsprechend stilvoll angekündigt.
Ich hatte bereits meine Video-Cam gezogen und mir einen Platz auf dem Balkon ausgesucht, da ich gleich die ersten beiden Titel "Better Every Beer" und "Mama's Fried Chicken" als Erinnerung haben wollte. Ich sage euch, das war Gänsehaut. Der Mann hat eine fantastische Stimme, tolle Titel und eine Ausstrahlung, die begeistert. Vielleicht schaffe ich es ja tatsächlich mal, einige Video's von unseren Touren aufzubereiten und online zu stellen, doch auch meine Zeit ist eben nicht unbegrenzt. Am besten fahrt ihr selber mal hin, vielleicht sieht man sich ja.
Wer richtig gute Country Music, guten Honky Tonk mag, der sollte das nicht verpassen und viele, die es vorher nicht wußten, werden anschließend davon begeistert sein.
Doch kommen wir zurück zum Programm, schließlich hatte Billy Yates noch ein paar mehr Songs im Gepäck; darunter Songs aus seinem eigenen Repertoire und Titel weiterer großer Künstler.
Viele der großen Künstler, die ich schon live erlebt hatte und obwohl sie selbst zahlreiche, erfolgreiche eigene Titel ausweisen, sind immer mit viel Freude dabei, auch Songs ihrer Sangeskollegen vorzutragen. Dabei erklären sie, vorausgesetzt der Titel entspricht natürlich ihrem persönlichen Geschmack, daß sie es als Ehre empfinden und voller Stolz ihre Wertschätzung damit ausdrücken wollen - wie ich es bisher erlebt habe und mit dem was einem da bei der Performance entgegenstrahlt, darf man das auch wirklich glauben. Billy Yates ist hier keine Ausnahme.
Da Billy aber ein fleißiger und erfolgreicher Sänger und Songschreiber ist, sollten noch jede Menge seiner eigenen Werke folgen. Einer davon, den ich sehr schön finde, war "Too Country And Proud Of It ". Diesen Titel habe ich ebenfalls mit der Video-Cam einfangen können.
Zuvor erklang noch "Turn For The Worse", ein Song, den er für Kenny Chesney bzw. Dean Dillon schrieb und ein Titel der bereits 1941 von Jimmy Wakely zu Papier gebracht wurde: "Wonder Where You Are Tonight".
Mit "The Honky Tonk Downstairs" (der befindet sich jetzt auch in meiner Videosammlung) war ja schon George Strait erfolgreich und da es ein toller Titel ist, wollte auch Billy ihn spielen, nach einem weiteren eigenen Titel "Just Be You" wurden wir mit 2 neuen Songs von seiner brandneuen CD "These Old Walls" beglückt. Zum einen war es der "Waitin' For The World To Turn My Way" und was mir auch sehr gut gefiel "No Fool Like An Old Fool". Der nächste tolle Titel, der gleich im Ohr hängenbleibt.
Nach "Me, Marie" gefolgt von "My Infinite Love", den auch George Strait covered, kam ein alter George Strait Hit aus dem Jahr 1987 "All My Ex's Live In Texas" - den kennt wohl jeder.
Anschließend hörten wir von Lefty Frizzell "I Never Go Around Mirrors" , Billy's "Down At The Station" und ein für mich weiteres Highlight, sein "Daddy Had A Cardiac and Mama's Got A Cadillac"
Die Stimmung war die ganze Zeit richtig super, zwischendurch gab es immer wieder kleine Geschichten zu den Songs oder auch kurze Randerlebnisse.
Weiter ging es mit seinem Song "The Perfect Woman" und "Flowers". Letzterer wird unter anderem von Gene Watson, Chris Young oder auch Adam Harvey gecovered. Einmal zückte ich noch meine Cam, denn auch der nächste Titel sollte einer für meine Sammlung werden. Mit "One Woman Man", einem George Jones Hit von 1989, "Honky Tonk Song", einem aus seiner Feder für George Jones, verabschiedete sich Billy mit "I Don't Need Your Rocking Chair" (ebenfalls für George Jones geschrieben) von der Bühne.
Dadurch, daß uns ständig diese Freude von der Bühne herunter strahlte und uns entsprechend begeisterte, merkte man gar nicht, daß schon 20 Titel und mehr als 1,5 Stunden vergangen waren.
So ließen wir ihn zwar unter Standing Ovations von der der Bühne ziehen, doch, da wir mit Klatschen und Rufen nicht aufhörten und die Band Savannah uns unterstützte, kam er selbstverständlich zurück, bedankte sich mehrfach und performte mit "Only One George Jones" (den mag er ja absolut) und "Choices", damit erreichte George Jones gar den Titel: Song of the Year (ich glaube 1999) 2 weitere große Titel.
Zum Ende des zweiten Songs verabschiedete sich Billy erneut und wieder standen alle auf und applaudierten; diesmal ließ auch die Band die Töne verstummen und verließ nach und nach die Bühne.
Bevor wir in die Gefahr kamen, mit dem Klatschen wirklich aufzuhören, da kam Bill. Bill aus dem Four Corners, ihr erinnert Euch ? Und Bill versucht ja immer nochmal das Publikum anzuheizen, womit er bei uns keinerlei Schwierigkeiten hatte. So kam es, daß unter lautem Klatschen, Pfeiffen, Yipee & Yeehaw Billy Yates und die gesamte Band nochmals die Bühne betraten, um mit seinem "American Voices", sowie "If I Need You" von Don Williams, welches er ganz speziell Marianne, der guten Seele des Hauses widmete, den musikalischen Teil des Abends endgültig zu beschliessen.
Ganz zu Ende war die Veranstaltung noch nicht, im Stüble konnte man noch Autogramme bekommen und CD's erwerben . Es war zwar klar, daß der Abend heute nicht viel länger dauern wird, ich hatte ja Sorge für meine Erkrankte zu tragen, aber für ein paar Worte mit Billy, ein Autogramm und wenn möglich auch ein gemeinsames Foto mit Billy, das mußte schon noch sein.
Diesmal endete unsere Reise nach diesem einen Abend, denn die mitgeschleppte Erkältung, das oben bereits erwähnte und abgesagte Wochenende, ein recht trüber Vormittag und eine Eiseskälte machten uns die Entscheidung leicht, den Heimweg anzutreten.
Es war ein fantastisches Event und wir haben erneut nette Leute kennengelernt.
Wir freuen uns schon auf die nächste Gelegenheit um weitere schöne Momente zu erleben.
Keep It Country, we do
Weiter Info's zu den den Künstlern findet ihr hier:
https://fourcorners.de/
https://www.savannah.nl/
https://billyyates.com/